Erinnerst Du Dich an meinen Beitrag „Geh für Dein Glück“? Darin stellte ich Dir die Geh-Meditation als Alternative zur Sitzmeditation vor. Eine schöne Abwechslung, wie ich finde, vor allem bei dem traumhaften Wetter, das ja schon sehr an Sommerwetter erinnert.
Ich persönlich bin ja ein totaler Natur-Freak, ich muss einfach raus! So oft wie nur möglich, sonst fällt mir buchstäblich die Decke auf den Kopf.
Vielleicht kennst Du ja auch dieses Gefühl, wenn Du draußen in der Natur bist und plötzlich alle Alltagslast von Dir abfällt? Auf einmal bist du vollkommen ruhig, atmest tief durch und kommst mit Herz, Geist und Körper genau da an, wo du gerade stehst. Dir geht dein Herz auf und du läufst los, lässt dich völlig auf deine Umgebung ein, verschmilzt geradezu mit ihr. Wenn du dich jetzt in meiner Beschreibung wiedererkennst, dann probiere die Geh-Meditation unbedingt einmal aus, wenn du es noch nicht getan hast.
Geh also einfach in Deinem Rhythmus los, gleichmäßig und entspannt. Nimm ein paar tiefe Atemzüge und lasse es zu, dass alle Sorgen von dir abfallen. Beim Gehen konzentrierst Du Dich nur auf Deinen Atem. Zähle beim Einatmen 4 Schritte, zähle beim Ausatmen 4 Schritte. Die Atempause wird sich wie von selbst für ca. 2 Schritte einfinden.
Nach einer Weile wirst Du ganz automatisch in Deinem eigenen Rhythmus weiteratmen. Bleibe aber während Du gehst mit Deiner Achtsamkeit immer bei Deinem Atem und kehre immer wieder zu ihm zurück.
Das ist es schon! Aber wir wollen ja jetzt noch einen Schritt weitergehen, ja! Das Wetter lädt ja geradezu dazu ein, etwas Neues zu probieren und vor uns liegt das lange Himmelfahrts-Wochenende! Gehe barfuß! Natürlich nicht auf einem Schotterweg, aber ein Waldweg oder ein sandiger Feldweg sind dafür wie geschaffen.
Ziehe deine Schuhe aus und fühle stehend erst einmal den Untergrund unter deinen Füßen. Lass deine Füße erst einmal in dieser neuen Situation ankommen. Bewege deine Zehen, hebe einen Fuß nach dem anderen und fühle einfach. Lass deine Füße Kontakt zur Erde aufnehmen und die Informationen, die deine Fußsohlen nun dabei sammeln, an dein Hirn schicken.
Dann gehe los, langsam und achtsam. Sei mit deiner Aufmerksamkeit ganz bei deinen Fußsohlen und achte darauf, wie du dich beim Barfuß laufen fühlst. Achte darauf, wie sich deine Füße dabei fühlen. Plötzlich liefern dir deine Füße Informationen, die du zuvor mit Schuhen nicht wahrgenommen hast. Ist der Boden kalt? Warm? Feucht? Trocken? Welche Beschaffenheit hat der Boden? Das Gehen wird zu einer durchgängigen Kontaktaufnahme zur Erde unter dir, die dir hilft, deine Achtsamkeit intensiv und spielerisch zu schulen.
Nimm dir nach deiner Barfuß-Geh-Meditation die Zeit, dich hinzusetzen, noch bevor du deine Schuhe wieder anziehst. Spüre hier nach. Hat das Barfuß gehen dein Gehen insgesamt verändert? Wie fühlen sich deine Füße jetzt? Sind sie warm und durchblutet? Wie hat dir diese Erfahrung gefallen? Lass noch einmal alles auf dich wirken und genieße die Entspannung.
Übrigens: Auch wenn du kein Natur-Freak wie ich sein solltest, probiere es einfach mal aus! Unser Geist wächst an neuen Erfahrungen und wer weiß? Vielleicht kommst du ja auf den Geschmack?
Lass es dir gut gehen und genieße die sonnigen Tage!