Früher habe ich den Montag auch gehasst, das gebe ich gerne zu. Aber mal ganz im Ernst, was kann eigentlich der Montag dafür? Irgendwann habe ich mich einmal damit auseinandergesetzt, warum ich den Montag nicht leiden konnte und kam zu folgendem Ergebnis: Montags gings zur Arbeit. Dort war es langweilig, der Arbeitstag war lang und die Kollegen bzw. vor allem die Vorgesetzten waren durchweg furchtbar. Es lag also nicht wirklich an dem Tag an sich, sondern vielmehr an den Umständen, am Arbeitsplatz, um genau zu sein.
Mich störte eigentlich nie das frühe Aufstehen, denn ich war schon immer ein Morgenmensch und noch nie ein Langschläfer, noch nicht einmal als Teenie. Es störte mich auch nie, die verschiedenen Alltagsaufgaben zu erledigen, im Gegenteil, ein bisschen mag ich sogar die Routine. Es war schlicht und ergreifend die Arbeit, der arme Montag konnte gar nichts dafür. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar, dass ich den Montag sogar gern habe. Die Geschäfte und Märkte haben wieder geöffnet und die Waren sind frisch. Ich liebe es, frisches Obst und Gemüse einzukaufen und ich mag auch das emsige Treiben der anderen Menschen um mich herum, die ihren Aufgaben nachgehen. Der Wochenstart ist für mich auch immer eine Art Neustart. Ich entwerfe Ideen und Pläne für die Woche und beginne sie zu verwirklichen. Da ist überhaupt nichts Negatives dran. Außer der Arbeit. Nun ja, so geht es einem halt, wenn man mit seiner Arbeit nicht zufrieden ist. Und mal ehrlich, das geht doch sehr vielen von uns so. Leider. Wer einer Arbeit nachgeht, die ihm Freude bereitet, in einem stärkenden und freundlichen Umfeld mit netten Kollegen, der kennt das „Montags-Problem“ nicht. Gut für ihn. Für alle anderen: dumm gelaufen.
Oder doch nicht? Was kann ich denn nun konkret gegen dieses Problem tun und den Montag damit quasi „entschärfen“?
Zunächst einmal musst du dir darüber klar werden, was es denn genau ist, was den Montag für dich so grauenvoll macht. Nimm dir Zeit und Ruhe, um dieses „Problem“ anzugehen und nutze gerne deine Meditationszeit dafür, um deinen Montag genauer unter die Lupe zu nehmen. Ist es vielleicht ja nur das frühe Aufstehen? Dann solltest du vielleicht über eine geeignete Morgenroutine nachdenken, die dir Energie gibt und dich mit einem Lächeln in den Tag starten lässt. Oft hilft es schon, abends früher schlafen zu gehen, auch am Wochenende, damit du am nächsten Morgen nicht bis zum Mittag schlafen musst, um genügend Schlaf zu bekommen. Wenn du sonntags erst gegen 10.00 Uhr oder später aufstehst und dann Montagmorgen schon um 5.00 Uhr der Wecker klingelt, dann ist der Unterschied tatsächlich zu groß und das Aufstehen fällt schwer.
Wenn deine Montags-Problem-Liste aber eher so wie meine aussieht, dann wird es schon schwieriger. Trotzdem: die Erkenntnis ist der erste Schritt. Nun gilt es geeignete Maßnahmen zu finden, um die Situation zu verbessern. Naheliegend wäre natürlich der Arbeitsplatzwechsel oder sogar die Überlegung, eine völlig neue Richtung einzuschlagen und vielleicht noch einmal einen völlig neuen Beruf zu ergreifen. Nur lässt sich dieser drastische Schritt natürlich nicht von heute auf morgen angehen.
Was du aber sofort tun kannst, ist an dir selbst zu arbeiten. Verändere dich, um deine Situation zu verändern. Zunächst einmal heißt es, tief durchzuatmen. Immer wieder. Lass dich nicht vom Stress übermannen und lass die doofen Kommentare der Kollegen einfach an dir abprallen. Atme gegen den Stress an und stelle dir dabei vor, wie du mit deinem tiefen Einatmen Frische, Klarheit und Energie einatmest. Stell dir vor, wie du dich innerlich mithilfe deines Atems stärkst und aufbaust. Schreibe dir einen kleinen Post It Zettel mit der Nachricht „Atmen!“ und hänge sie dir an deinem Arbeitsplatz auf, um immer wieder innezuhalten und ja, um zu atmen.
Lerne Nein zu sagen. Du sollst schon wieder länger bleiben, obwohl du doch dein Kind aus der Kita abholen musst? Oder schlicht und einfach zum Sport wolltest? Nein! Bleibe dir selbst treu und sage nein! Wir haben das leider verlernt, denn wir denken, wir hätten nicht die Wahl. Aber doch, die haben wir! DU hast die Wahl! Lass sie dir nicht aus der Hand nehmen, aus Angst, deinen Job zu verlieren. Heute funktioniert der größte Teil unserer Gesellschaft nur über Angst. Das muss sich dringend ändern! Der erste wichtige Schritt in die richtige Richtung besteht darin, die Angst nicht zuzulassen. Natürlich brauchen wir alle Arbeit, um Geld zu verdienen und der Verlust der Arbeit bringt Einschränkungen mit sich. Aber vielleicht braucht es ja auch diesen erst einmal furchteinflößenden Schritt, um etwas völlig Neues in deinem Leben zu wagen? Etwas, das du sonst nie gewagt hättest? Aus Angst, einen gut bezahlten und „sicheren“ Job dafür aufzugeben, der dir eigentlich nur Magenschmerzen bereitet? Wer weiß, was als nächstes geschieht? Sieh die Veränderung als Möglichkeit, habe keine Angst vor Veränderung.
Die Angst nimmt dir nur die Möglichkeiten, die es für dich gibt und lähmt dich, dein Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Also: mach dir dieses kleine Wörtchen „Nein“ zu deinem Montags-Mantra und übe dich darin, Nein zu sagen. Steh für dich und deine Wünsche ein, denn du bist wichtig, sei dir dessen bewusst. Es ist an dir, dich gut um dich selbst zu kümmern.
Mach es dir schön. Ja, so simpel kann es sein. Mach es dir bei der Arbeit so angenehm wie möglich. Manchmal hilft es, den Arbeitsplatz etwas persönlicher zu gestalten und Bilder aufzustellen, die dir Freude bereiten und Kraft schenken. Eine Duftlampe oder eine Kerze. Schau, was machbar ist und dir Freude bereitet. Natürlich ist es schwierig, eine Duftlampe aufzustellen, wenn du an der Kasse arbeitest, aber vielleicht kannst du dir ja dann mit einem Aromaspray helfen oder dir einen Tropfen ätherisches Öl aufs Handgelenk geben? Dir eine besondere Kette anziehen, die dir Kraft und Stärke verleiht? Werde kreativ!
Vielleicht nimmst du dir zur Arbeit von nun an auch eine Thermoskanne mit deinem Lieblingstee mit, den du sonst abends zur Entspannung trinkst? Denke dann beim Trinken an die Entspannung, die du sonst immer mit diesem Getränk erfährst und lass diese Entspannung sich nun auch hier ausbreiten. Finde Wege, dir deine Zeit an deinem Arbeitsplatz so schön wie nur möglich zu gestalten.
Plane deinen Feierabend! Nimm dir etwas Schönes vor. Vielleicht wird ja der Montag Abend von nun an dein Verabredungstag? Triff abends Freunde, gehe essen oder ins Kino. Unternimm etwas, worauf du dich freust, um gut in die Woche zu starten und nimm dem Arbeitstag damit Stück für Stück seinen Schrecken. Natürlich kannst du es dir auch zuhause gemütlich machen. Tue es aber bewusst und achtsam.
Achtsamkeit ist der wichtigste Punkt bei jedem Schritt, den du unternehmen kannst, um deine Situation zu verbessern. Mach den Montag zu einem Montag der Achtsamkeit, und zwar jeden Montag. Du wirst feststellen: So schlimm ist der Montag gar nicht.
Lass es dir gut gehen,
Deine Patricia