Bereits letzten Freitag sprach ich bereits davon, wie wohltuend es ist, mit einem kleinen Ritual ins Wochenende einzusteigen. Dabei bleibt natürlich dir überlassen, welches Ritual du auswählst, um einen Abschluss der Arbeitswoche für dich zu kreieren. Ich gebe dir aber gerne freitags Tipps und Ideen an die Hand, die du gerne einmal ausprobieren solltest. Etwas Neues auszuprobieren ist gleichzeitig auch immer eine Möglichkeit für unseren Geist, sich ganz Neuem zu öffnen und vielleicht sogar daran zu wachsen. Außerdem macht es einfach Spaß, mal etwas auszuprobieren, es zu zelebrieren. Sieh es als eine Art Spiel an, das dich herausfordert, aus deiner Komfortzone herauszutreten. Es ist so wichtig, das öfter zu tun. Verlasse deine Komfortzone so oft es geht, du wirst daran wachsen und dich völlig neu entdecken.
Letzten Freitag habe ich dir die kleine Teezeremonie vorgestellt. Sie ist natürlich angepasst an unser westliches Leben, aber dennoch schön und erlebnisreich. Heute möchte ich dir die Kakaozeremonie vorstellen. Vielleicht hast du ja schon einmal davon gehört oder darüber gelesen? Die Kakaozeremonie ist im Augenblick nämlich ziemlich trendy. Kurse und Seminare, die sich mit dem Thema beschäftigen, schießen gerade wie die Pilze aus dem Boden.
Kakao ist nämlich ein sogenanntes „Superfood“. Bereits die Azteken und Maya nannten ihn die „Nahrung der Götter“ und das zu recht. Rohkakao enthält eine ganze Fülle an Inhaltsstoffen, wie z.B. Magnesium, Calcium, Eisen, Antioxidantien und ungesättigte Fettsäuren. Der Magnesiumgehalt im rohen Kakao zählt weltweit sogar zum höchsten in der gesamten Pflanzenwelt. Roher Kakao enthält viele Flavonoide, mehr als in Blaubeeren oder in grünem Tee enthalten sind.Antioxidantien schützen unsere Körperzellen und verhindern so die Entstehung bestimmter Krankheiten, vorzeitige Alterung und beugen der Bildung von Krebszellen vor.
Roher Kakao kann aber noch mehr, er macht glücklich!
Er enthält verschiedene Neurotransmitter, die das Glücksgefühl und das persönliche Wohlbefinden im Körper steigern. Im Kakao finden sich verschiedene stimmungsaufhellende Stoffe, die uns ein Glücksgefühl geben. Die zuständigen Neurotransmitter sind Endorphine, Serotonin, Phenylethylamin und Anandamid. Endorphine wecken Motivation und Euphorie. All diese Stoffe wirken wie ein natürliches Antidepressivum. Gleichzeitig machen sie wachund munter und fördern die Konzentration. Durch die Flavonoide werden weniger Stresshormone ausgeschüttet, der Körper entspannt sich.
Kein Wunder also, dass die Maya und Azteken bereits vor über 500 Jahren den Kakao bereits verehrten und ihn als Getränk in Zeremonien zubereiteten.
Heute ist es so modern wie nie, sich mit diesen alten Zeremonien mit Mutter Erde zurückzuverbinden und in Stille den Duft und den Geschmack des Kakaos zu genießen und seine Energien zu erspüren und dich mit ihnen zu verbinden.
Die Kakaozeremonie
Stimme dich bereits bei der Zubereitung deines Kakaos auf die Zeremonie ein. Segne den Kakao und danke ihm für die Energien, die er nun mit dir teilt.
Wähle einen ruhigen Ort für deine Zeremonie, an der du ungestört ca. 30 Minuten dein kleines Ritual ausführen kannst. Dies kann gerne dein Meditationsplatz sein, es eignet sich aber auch jeder andere Ort dafür. Wenn du möchtest, kannst du auch einen Altar herrichten, den du mit allem schmückst, was dir hierfür passend schein. Wichtig ist nur, dass es sich für dich gut und stimmig anfühlt. Zünde Kerzen an, stelle Blumen auf, wie es dir gefällt. Gerne kannst du auch vor dem Ritual räuchern, um die Raumenergien zu harmonisieren und zu reinigen. Während der Zeremonie rate ich jedoch von Räucherungen ab, da du dich ganz auf den Duft des Kakaos konzentrieren sollst.
Für eine Tasse Kakao erwärme ca. 200 ml Wasser. Wichtig: Lass es nicht kochen! Übergieße damit ca. 2-3 Teelöffel des Rohkakaos und rühre langsam um. Wenn du möchtest, kannst du deinen Kakao gerne noch mit etwas Chili würzen, so wie es bereits die Maya und Azteken taten. Oder nimm Zimt und Kardamom oder auch etwas Vanille, um deinen Kakao ganz nach deinem Geschmack zu aromatisieren. Roher Kakao hat eine zartbittere Note, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Du kannst ihn deswegen auch gerne süßen, am besten mit Kokosblütenzucker. Probiere ein wenig bei der Zubereitung aus, bis du zufrieden bist. Dann gehe mit deinem Kakao zu deinem Ritualplatz.
Setze dich hin, halte deine Tasse in deinen beiden Händen und schließe deine Augen. Komm erst einmal ganz und gar, mit all deiner Aufmerksamkeit hier an und atme dabei ruhig und gleichmäßig.
Richte deine Wirbelsäule auf, auch deine Halswirbelsäule und halte deinen Kopf gerade. Über dein Wurzelchakra lässt du nun deine Wurzeln tief in den Boden unter dir wachsen. Stelle dir das ruhig bildlich vor und spüre die Energie der Erde durch deine Wurzeln zu dir fließen. Über dein Kronenchakra, das sich oben auf deinem Haupt befindet, verbindest du dich mit dem Himmel über dir. Sieh vor deinem inneren Auge nun die Energien durch dich hindurchfließen. Von den Wurzeln her aufsteigend, durch dich hindurchströmend und über dein Kronenchakra in den Himmel aufsteigend.Lenke nun mit der Kraft deiner Atmung die Energie in deinen Kakao und sprich all deine Wünsche und Hoffnungen in ihn hinein.
Öffne nun deine Augen und beginne langsam und achtsam deinen Kakao zu trinken. Schluck für Schluck. Rieche seinen Duft und schmecke intensiv die Aromen heraus. Spüre wie jeder Schluck warmer Flüssigkeit langsam deine Speiseröhre hinunterrinnt. Spüre, wie der Kakao dein ganzes Wesen und dein Herz berührt und sich mit dir verbindet. Spüre, wie sich seine Energien immer mehr in die ausbreiten. Lass geschehen, was geschehen soll. Lass Bilder, Gedanken, Visisonen und Ideen aufsteigen und beobachte, was da kommt. Der Kakao erhöht deine Körperwahrnehmungen, lass zu und nimm wahr, was kommt. Lass auch alle Empfindungen zu und spüre intensiv in sie hinein.
Genieße deine meditative Zeremonie solange bis du merkst, dass es nun gut ist. Hierbei gibt es keine Vorgaben. Genieße in der Stille und lass alles zu, was da kommt. Bevor du dein Ritual abschließt, komme wieder bewusst ins Hier und Jetzt zurück. Ziehe deine Wurzeln zurück in deinen Körper und komme wieder ganz bei dir an. Atme einige Male tief ein und aus, strecke und dehne dich durch und öffne dann wieder deine Augen.
Lass es dir gut gehen,
Deine Patricia